Eine nervige Geschichte…

… die länger rumnerven wird als gedacht.

Einige von euch haben ja mitverfolgt wie es mir in den letzten Monaten ergangen ist. Schmerzen in der Schulter, im Ellenbogen und in der Hand (unterhalb des Ring- und kleinen Fingers), die mir im wahrsten Sinne des Wortes den letzten Nerv geraubt haben.

Der Hausarzt hat schnell auf einen Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich getippt und veranlasste einen Termin beim MRT für den 4.11.2013. Ich hatte vor dieser Untersuchung wahnsinnige Angst. Tipp an alle, denen es ähnlich ergeht: Fragt, wie lange die Untersuchung dauern wird und zählt die Sekunden runter. So hangelte ich mich von Minute zu Minute und konnte mich selbst motivieren. Und wenn man sagt, dass es in der Röhre laut wird, dann meint man auch wirklich laut!!

Nach dem MRT musste ich auf den Arzt warten, der die Bilder auswerten sollte. Als er mich reinrief, stand er mit CD in der Hand in der Tür, sagte: „kein Vorfall, alles in Ordnung“ und schob mich bereits wieder nach draußen. Da stand ich wie ein Idiot wieder vor der Tür, zu perplex um auf ein „richtiges“ Gespräch zu pochen.

Zwei Anrufe bei meinem Hausarzt mit der Bitte um Besprechung des Ergebnisses vom MRT rauschten irgendwie ins Nirvana (keine Rückmeldung) und da der nächste Termin beim Orthopäden anstand (und das MRT ja eh nichts zeigte!), habe ich den Hausarzt in den Wind geschossen und mich mit meinem Orthopäden auseinander gesetzt: Schulter röntgen (anatomisch alles korrekt), zweites MRT vom Plexus (ohne Befund), Einrenkung von zwei Halswirbeln…. hat alles nichts gebracht. Beim 2. Termin beim Orthopäden hatte ich den Eindruck, dass er genauso ratlos ist wie ich und somit habe ich ihn auch in den Wind  geschossen.

Wer von euch bis hierhin durchgehalten hat, kommt jetzt auf seine Kosten. 🙂

Bereits im Oktober, als die Schmerzen noch unerträglich waren, habe ich einen Termin beim Neurologen gemacht, denn für mich war es aufgrund der Schmerzpositionen ganz klar ein Ulnarisnerv-Problem. Da bei uns im Unkreis die Neurologen so spärlich gesät sind, habe ich einen Termin am 12.12. ergattern können (andere Praxen wollten mich erst für Ende Februar/ Anfang März vorlassen!) und ging mit einem flauen Gefühl im Magen hin. Denn aufgrund der vielen Untersuchungen, die immer ohne Befund waren, hatte ich Angst, ich könnte einen an der Mamel haben.

Nach einem kurzen Gespräch wurde der Ulnarisnerv mit Hilfe von Stromstößen (Holla!) hinsichtlich seiner Reizweiterleitung überprüft. Und, ich muss es so formulieren, er ist im Arsch!! Ich bin nicht verrückt!

Meine nervige Geschichte ist damit aber noch nicht vorbei. Der Neurologe hatte einen Verdacht, und forderte den Befund vom MRT am 4.11. an. Zur Erinnerung: Kein Vorfall, alles in Ordnung! Ich war leicht verwundert, was er mit einem nichts sagenden MRT anfangen wollte, und er sagte: „Frau Meinzigartig, Nichts kann da nicht sein, sie haben doch Schmerzen!!“ Ja, verdammte Scheiße, er hatte recht! Und wieso habe ich mich wie ein kleines Schulmädchen so abwimmeln lassen können? Die Antwort: Ich habe den Ärzten vertraut!

So, der Befund kam und der Neurologe schob mir das Papier zu: „Also ein Bandscheibenvorfall ist es wirklich nicht. ABER…“

  • Mäßiggradige Spondylose, Uncovertebralarthrose, sowie Osteochondrose HKW 3/4, HKW 4/5, HKW 5/6 und HKW 6/7
  • Degenerativ bedingte recht neroforaminale Einengung HKW 4/5
  • Degenerativ bedingte beidseitige neroforaminale Einengung HKW 5/6
  • Multisegmentale mediale Protrusionen HKW 4/5 und HKW 5/6 ohne radikuläre Kompression

 

Übersetzt und zusammengefasst: Veränderungen der Wirbelkörper (Spondylose), Elastizitätverlust der Bandscheiben (Osteochondrose), Einengung der Nervenlöcher (Uncovertebralathrose), teilweise Verlust von Bandscheibenmaterial (Protrusionen).

Und die eingeengten Nervenlöcher machen mir das Leben schwer. Zu den Symptomen gehören: phasenhafte Nackenschmerzen, Nackenarmschmerzen, Bewegungseinschränkung der Halswirbel, Gefühlsstörungen und Schwellungsgefühl der Hand. Kann ich alles so abnicken… bei mir hat sich der Nerv wohl so entzündet, dass er angeschwollen ist und an den natürlichen Engpässen (Schulter, Ellenbogen und Hand) nicht mehr so hindurchkommt wie er es eigentlich soll. Deswegen also an den speziellen Punkten die Schmerzen.

Nun weiß ich also woran ich bin… und allein das, hat dafür gesorgt, dass ich mit den Schmerzen besser klar komme. Wirklich wahr!

Die Therapie sieht  nun so aus: Da ich eine OP umgehen möchte (sehr risikoreich im Halswirbelbereich), bekomme ich nun Krankengymnastik. Die Halsmuskulatur soll gestärkt werden, damit die Wirbelsäule entlastet werden kann. Ganz weg wird es wohl nie gehen, aber zumindest kann so eine Erleichterung erzielt werden.

Und was habe ich jetzt gelernt:

  1. Vertraue keinem Arzt.
  2. Lass dir immer den Befund ausdrucken.
  3. Informiere dich immer selbst.
  4. Sei hartnäckig und frage nach, wenn du etwas nicht verstanden hast.

 

Die nervige Geschichte bringt auch leider mit sich, dass ich nicht mehr wie gewohnt meinem Strick- und Häkelhobby nachgehen kann, was mich schon sehr ärgert. Große Nadeln kann ich recht problemlos halten, aber die Sockennadeln oder Nähnadeln verlangen mir schon einiges ab. Ich hoffe, dass ihr mir trotzdem alle gewogen bleibt und ab und zu mal hier reinschauen werdet.

Liebe Grüße

Steph

Der Fuchs ist tot

Es war einmal ein armer, alter Fuchs, der sehr hungrig war. Weil er schon so alt war und außerdem eine lahme Pfote hatte, war er bei der Jagd nach kleinen Eichhörnchen nicht immer sehr erfolgreich. Und außerdem machte ihm der Eichelhäher oft einen Strich durch die Rechnung, denn der erspähte an manchen Tagen den alten Fuchs, schrie seinen Warnruf und alle Eichhörnchen verschwanden in ihren Verstecken.

Doch eines Tages, der Fuchs war schon sehr schwach, beobachtete er auf einer Wiese viele kleine Eichhörnchen beim arglosen Spiel. „Jetzt oder nie“, dachte sich der Fuchs und er schlich langsam weiter. Immer näher kam er, die Eichhörnchen bemerkten ihn nicht… und auch der Eichelhäher auf seinem Aussichtsposten sah ihn nicht anschleichen.

Der Fuchs wägte ab, schaute sich vorsichtig um und setzte zum Sprung an um eins der kleinen Schattenschwänze zu schnappen. In dem Moment brüllt der Vogel seinen Warnruf, die kleinen Tiere stürmen eilends davon und der Fuchs versucht sein auserwähltes Tierchen noch zu packen…

Doch er übersah eine Matschpfütze zu seinen Füßen, rutsche aus und landete auf seiner unverletzten Pfote… und blieb auf ihr liegen. Er atmete noch ein paar Mal ein und aus und dann war er still.

Die Eichhörnchen und der Eichelhäher kamen zum am Boden liegenden Fuchs, umkreisten ihn und sangen:

„Der Fuchs ist tot, der Fuchs ist tot!“

AutschnDer Fuchs, also ich, ist natürlich nicht in echt tot, aber die zweite Pfote ist seit gestern wirklich lädiert, weil ich mit meinen Forscherkindern gestern ein Bewegungsspiel draußen gemacht habe, nachdem ich das trockene Wetter als ausnutzbar eingestuft hatte. Gebrochen ist die Pfote der kleine Finger nicht, aber empfindlich geprellt, sodass ich also auch linksseitig für gute 2 Wochen (O-Ton Arzt) eingeschränkt bin. *hmpf*

Weil einige nachgefragt haben: Das MRT war die Hölle und möchte ich so nie wieder erleben müssen . „Lebendig begraben“ beschreibt mein Gefühl am besten… und es war sehr laut. Herausgekommen ist, dass mein eingeklemmter Ulnarisnerv nicht von einem Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich kommt und  somit die Ursachen woanders gesucht werden müssen. Meine Schmerzen halten sich in Grenzen, vorallem die Hand ist wieder erträglich. Dafür macht die Schulter und die Achsel Terror. Arm heben geht nur mit Anstrengung… generell fehlt Kraft im Arm und in der Hand.

Der nächste Termin ist beim Orthopäden (Ende November) und im Dezember dann endlich der Neurologe.

Es tut mir leid, dass es hier im Moment nur so Krankheitskrempel zu lesen gibt, aber meine Möglichkeiten sind wirklich eingeschränkt. Mir tut es vorallem um die schönen Weihnachtsideen leid, die ich alle nicht umsetzen kann. 🙁 Alltägliche Dinge wie Kartoffeln schälen bringen mich schon ins Schwitzen… wobei es da mehr die fehlende Kraft in der Hand ist und weniger der dabei aufkommende Schmerz.

Ich hoffe, ihr bleibt mir dennoch gewogen!

Liebe Grüße

Steph

Seelenfutter

Wer aufgrund eines Handausfalls zum Nicht-Stricken verdammt ist, muss seine nun einseitigen Fingerfertigkeiten auf andere Kompetenzen verlegen. Meine andere Kompetenz ist das Essen… denn das kann ich auch wunderbar mit links (Achtung: Wortspiel). Gestern hatte ich eine schlimmen Schmerztag, der mich fast an meine Aushaltgrenze gebracht hat. Und wenn der Körper leidet, braucht die Seele Streicheleinheiten. Meine Einheit war gestern Eis… mit Schokosoße und roter Grütze!

Als ich den Deckel vom Pott abhob, blickte mir dieser kleine Mann fragend ins Gesicht.

EismännchenSeine Frage könnte so lauten: „Warum störst du? Kannst du nicht klingeln?“

Ich würde antworten: „Oh, entschuldigung, aber ich habe gar keine Klingel gefunden und außerdem wußte ich nicht, dass jemand die Dose bewohnt.

Wahrscheinlich würde er sehr pikiert behaupten, dass er ja wohl nicht einfach nur ein Jemand sei, sondern der Herr Vanilleeis, und dass er sich auf dem Weg zu Frau Schokoeis befinden würde (unschwer am Regenschirm unterm Arm zu erkennen), die im Fach unten drunter wohnt.

Natürlich wünsche ich ihm einen schönen Ausflug und ein angenehmes Treffen mit seiner Eislady, aber dennoch bin ich so forsch und verlange einen Teil seiner Inneneinrichtung.

„Da kann ja jeder kommen“, könnte er raunzen und ich würde dann doch sehr erschrocken vor dem Herrn Vanilleeis stehen, denn das Eis, ist das einzige, was diesen Tag noch erhellen würde.

Herr Vanilleeis würde meinen verkniffenden Gesichtsausdruck bemerken und ein verlegenes Lächeln würde über sein Gesicht huschen: „So schlimm?“

Ich nickte nur… Herr Vanilleeis tritt einen Schritt zur Seite und lässt mich etwas Eis nehmen.

 

Gestern war ein fürchterlich, schmerzhafter Tag und ich bin froh, dass Herr Vanilleeis nicht so abweisend war wie er auf den ersten Blick wirkte.

 

Liebe Grüße

Steph

 

P.S. So schlimm die letzten zwei Tage waren, heute sind die Scherzen so gering, dass ich schon fast glaube, dass ich mir die Pein zuvor nur eingebildet habe.

 

 

Meine Nerven

Tja, nachdem ich letzte Woche nochmal zum Vertretungsarzt gegangen bin, weil mein Handgelenk gar nichts mehr machen wollte, hat der gute Mann mich mit frommen Wünschen und einer Überweisung zum Neurologen wieder auf den Weg geschickt.

Warum die Wünsche? Das erfuhr ich, als ich bei den drei Neurologen in unserer Stadt anrief: Termine erst wieder ab Ende Februar! Wirklich wahr… also rief ich in der nächsten Stadt an und da gab man mir die Auskunft: „Für den 12.12. kann ich Ihnen einen Termin anbieten.“

Immer noch besser als der März 2014, aber mit einem schmerzenden Handgelenk ist das eine gefühlte Ewigkeit bis dahin. Also habe ich meinem Unmut freien Lauf gelassen und die Dame hat meinen Ausbruch wirklich souverän hingenommen. Irgendwie hat sie es geschafft mir mit hilfreichen Tipps zu verstehen zu geben, dass die Zeit ja eigentlich doch recht kurz ist und wer weiß, vielleicht arbeitet die Zeit ja für mich und der Nerv heilt sich von selbst. Hä??

Also habe ich den Termin genommen und bin mit ihren Tipps in der Tasche zur Apotheke. Dort kaufte ich eine Bandage fürs Handgelenk und eine für den Ellenbogen.

BandageIch wollte es ja nicht glauben, aber da ich jetzt mit dem Bionik-Arm schon seit einer knappen Woche unterwegs bin und es scheint als würde das zusammen mit den Schmerzmitteln schon erste Wirkungen zeigen. Meine Hand und das Gelenk sind nicht mehr ganz so empfindlich wie noch vor ein paar Tagen. Die Arzthelferin am Telefon sagte ja, dass ich das Problem so vielleicht von alleine in den Griff bekommen würde, denn sie würden am 12.12. den Arm sowieso erstmal nur eingipsen um den Nerv zur Ruhe zu zwingen.

Also bezwinge ich den Nerv jetzt selbst und hoffe, dass er mich als Bezwinger akzeptiert.

Liebe Grüße

Steph

 

P.S. In eigener Sache und nur den, den es interessiert: Der BesserWisser Blog ist aus seinem Dornröschen-Schlaf erwacht und zeigt die letzten Wochen und Monate der kleinen Forscher…

P.P.S. Soviel zum Thema Nerven-Bezwinger. *hüstel*

eine Runde Mitleid

Ohje und ohweh… was ich gestern noch geahnt habe, habe ich heute in Blau am Arm und Hals kleben. Wobei ich ja sagen muss, dass mir Blau ungemein gut steht und sich heute wirklich farblich sehr gut meinem Freizeitlook anpasst.

getapetObwohl meine Hand unglaublich schmerzt ( fast jede Bewegung löst ein „Musikknochen-Gefühl“ aus), hat der Onkel Doktor mir meine Schulter und meinen Unterarm hübsch blau verpackt. Das mir meine Hand weh tut ist nämlich ein Resultat des eingeklemmten Ulnarisnerven.

getapetDieser hat an der Schulter (da beginnt der Nerv) und in dem Ellenbogen einen Engpass. Tja, und das hübsche blaue Klebezeug wird wahrscheinlich nichts bringen, so wie mir der Vertretungsarzt erzählte und ich soll auf alle Fälle nächste Woche wieder zu meinem eigentlichen Hausarzt, wenn dieser aus dem Urlaub zurück ist.

Und ja, ich habe nach einem eingeklemmten Ulnarisnerv gegoogelt, und nein, ich bin nicht wirklich glücklich darüber.

Liebe Grüße

Steph