Ab dem 1.1.2014 sieht das Land eine Veränderung des Kinder- und Jugendhilfegesetzbuches vor. Sollte das Gesetz wirklich in Kraft treten, sieht es für meinen Jüngsten und uns es nach dem 1.1.2014 so aus:
1. Er wird sich mit 24 Kindern und mehr (weil Platzsharing erlaubt sein wird) in einer Gruppe befinden. *** Aktuell: insgesamt 15 Kinder, die alle einen eigenen Ganztagsplatz haben.
2. Er wird von einer Erzieherin betreut werden (ebenso die 24 anderen Kinder). *** Aktuell: 2 Erzieherinnen … damit wird die Betreuung zur Aufbewahrung!
3. Die Öffnungszeiten schrumpfen auf 8 – 16 Uhr. *** Aktuell: 7 – 17 Uhr… damit schrumpft die Flexibilität für berufstätige Eltern!
4. Es dürfen 20% fachfremdes Personal eingesetzt werden.
***Aktuell: angehende ErzieherInnen bereichern den Personalschlüssel… damit wird der Beruf der ErzieherInnen abgewertet und die fachliche Kompetenz bleibt auf der Strecke!
Das sind 4 Punkte, die uns im speziellen betreffen. Und das sind die 4 Punkte, die am verständlichsten sind. Andere sind so verpackt, dass sie der normale Mensch nicht verstehen bzw. nicht nachvollziehen kann. So sorgen z.B. irrwitzige Berechungen und seltsame Vergaben von Betreuungsmittelwerten dafür, dass Einrichtungen ab dem 1.1.2014 versuchen werden, die Öffnungszeiten für das einzelene Kind so gering wie möglich zuhalten, denn dafür gibt es die höheren Zuschüsse. So kann es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass man das eigene Kind nur für 4,5 Stunden verwahren kann… mit dieser Zeitspanne ist selbst ein Halbtagsjob nicht möglich.
Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion lostreten, sondern nur die Möglichkeit nutzen, dieses Anliegen zu streuen. Natürlich freue ich mich über Kommentare und vorallem über Unterstützung, indem ihr den unteren Link (oder den Petitionbutton ganz unten auf der dieser Seite) zum Unterschreiben nutzt. Wir brauchen jede Stimme!
Wir hessischen Eltern brauchen Hilfe! Bitte unterschreibt für eine optimale Betreuung unserer Kinder…
Petition gegen das hessische Kinderförderungsgesetz
Vielen Dank!
Liebe Steph!
Ich bin angehende Erzieherin und ich kann deinen Ärger absolut nachvollziehen!
Bei 24 Kindern und nur einer Erzieherin ist es deren Aufgabe, dafür zu sorgen, dass am Ende des Tages alle Kinder noch leben – von individueller Betreuung und Förderung kann gar keine Rede sein! Dabei wird doch gerade in der Kindheit der Grundstein für sooo vieles gelegt!
Schade, dass mal wieder Politiker Dinge entscheiden, von denen sie keine Ahnung haben! Wer berät die eigentlich? Ja wohl keine Eltern oder ErzieherInnen, oder?!? Nur Menschen, die die Haushaltskasse im Blick haben und nicht das Wohl der Kinder…
ErzieherInnen sind bei einem solchen Personalschlüssel viel Stress ausgesetzt und werden deutlich schneller krank. Das ist teurer als direkt mehr ErzieherInnen einzustellen und somit Kindern und ErzieherInnen einen angenehmen, stressarmen und individuellen (also auch mal Zeit für Einzelbetreuung, da wo es nötig ist…) Kindergartenalltag zu ermöglichen…
Sorry für den Roman…
LG Katharina
Hallo Katharina,
bitte entschudlige dich nicht für deinen „Roman“… ich bin froh, dass sich eine „vom Fach“ auf meinen Beitrag meldet und die Dinge mal aus Erzieherinnensicht beim Namen nennt.
Mir macht dieses Gesetz arge Bauchschmerzen und ich versuche gerade genügend verständliche Infos zusammeln um andere zu informieren… denn ich glaube, dass die wenigsten Eltern jetzt schon erkennen können, was auf sie zukommen wird.
Es laufen ja schon einige Aktionen/ Demos in Hessen, aber in der Presse findet man dazu recht wenig. Da werden Nachrichten rund zu dem Thema bewusst klein gehalten, damit die Bevölkerung so wenig wie möglich mitbekommt.
So etwas macht mich wütend! Und ich stimme dir da zu, wenn du sagst, dass die Politiker keine adäquate Beratung erhalten, wenn sie sich solch einen Mist ausdenken können!
Liebe Grüße
Steph